UL-Fischen für Einsteiger🎣 Das musst du wissen, bevor du loslegst

UL-Fischen für Einsteiger🎣 Das musst du wissen, bevor du loslegst

Ultralight-Fischen liegt voll im Trend und das völlig zu Recht. Hier geht es nicht um kapitale Hechte oder schwere Montagen. Stattdessen fischst du mit extrem leichten Ruten, kleinen Rollen und feinen Schnüren, die jeden Zupfer direkt in deine Hand übertragen. Schon bei einer kleinen Bachforelle biegt sich die feine Rute im Halbkreis und die Bremse schreit los, als wäre ein Riese am Haken. Dieses Fischen lebt vom Gefühl, der Sensibilität und dem Nervenkitzel. Jeder Biss zählt, jeder Drill ist intensiv.

🎣Wie starte ich mit dem Ultralight-Fischen?

Der Einstieg ins UL-Fischen ist einfacher, als du vielleicht denkst. Du brauchst zum starten kein High-End-Equipment, aber ein paar Dinge sollten aufeinander abgestimmt sein. Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du loslegen kannst:

  • Rute: 1.80 – 2.10 m Länge, Wurfgewicht 0.5–7 g
  • Rolle: eine leichte 1000er oder 2000er Stationärrolle
  • Schnur: Geflochtene Schnur (z. B. 0.05–0.10 mm) plus Fluorocarbon-Vorfach (ca. 0,16–0,20 mm)
  • Köder: Spoons (1-7 g), kleine Gummifische 2-5 cm, Mini-Wobbler oder Gummiwürmer

🎣 Rute

Für den Einstieg empfehle ich dir eine Rute mit einer Länge zwischen 1.80 und 2.10 Meter. Sie sollte gut in der Hand liegen und ein angenehmes Gefühl beim Werfen und Führen der Köder geben. Achte darauf, dass die Rute leicht ist, idealerweise unter 100 Gramm.

Beim Wurfgewicht eignet sich zu Beginn eine Rute mit einem Bereich von etwa 0,5 bis 7 Gramm. Damit hast du ein breiteres Spektrum, um unterschiedliche Köder auszuprobieren von Spoons, Wobbler bis zu Gummiköder. Sobald du herausgefunden hast, welche Köder dir besonders gut liegen, kannst du dir gezielt eine zweite Rute für diesen Einsatzbereich zulegen.

🎡 Rolle

Bei der Rolle achte ich darauf, dass sie nicht schwerer als ca. 200 Gramm ist, dass ist meine persönliche Obergrenze. Sie sollte zur Rute passen und das Setup gut ausbalancieren.

Von der Grösse her empfehle ich 1000er oder 2000er Rollen. Eine 500er ist oft zu klein und bietet zu wenig Schnurfassung. Eine 2500er ist hingegen meistens zu gross und zu schwer für UL-Fischen. Meine erste Rolle war übrigens eine Daiwa Ninja LT 2000, ein super Einsteigermodell mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

🧵 Schnur

Da strittet sich d’Gschmäcker. Aber ich persönlich empfehle dir, mit einer geflochtenen Schnur (z. B. 0.05–0.10 mm) zu starten. Der Vorteil: Sie dehnt sich nicht, und du spürst die Bisse direkt und präzise. Gerade beim UL-Fischen ist das ein grosser Vorteil, weil Forellen oft sehr vorsichtig beissen. Ein Nachteil der geflochtenen Schnur zeigt sich im Winter. Sie saugt Wasser auf, dass in der Kälte in den Ringen gefrieren kann, gerade bei den feinen UL-Ringen.

Als Vorfach verwende ich Fluorocarbon mit einem Durchmesser zwischen 0.16 und 0.20 mm. Noch besser ist es, wenn du dich an der Tragkraft orientierst. Der grosse Vorteil von Fluorocarbon ist der Schutz vor Abrieb, zum Beispiel beim Kontakt mit Steinen. Ein weiterer Pluspunkt ist die geringe Sichtbarkeit im Wasser. Besonders bei klarem Wasser ist das sinnvoll, da die Fische das Vorfach kaum wahrnehmen.

Ich benutze derzeit das Fluorocarbon von Trout Jara Shock Leader mit einem Durchmesser von 0,168 mm und einer Tragkraft von 2,7 kg. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Ich verwende es schon seit längerer Zeit und hatte bisher noch nie Probleme damit. 

Mein Tipp: Starte nicht zu dünn. Nimm am Anfang lieber eine etwas dickere geflochtene, bis du dich sicher fühlst und dann kannst du immer noch auf eine feinere Variante umsteigen.



 

🎯 Köder

Gerade am Anfang ist es sinnvoll, sich auf nur eine Köderart zu konzentrieren. So lernst du die richtige Führung, bekommst ein Gefühl für das Laufverhalten und du wirst schneller erfolgreich. Ich persönlich habe mit Spoons angefangen. Das sind kleine Metallblinker mit eigenem Lauf ideal für Forellen. Es gibt sie in unzähligen Formen, Farben und Gewichten. Für jede Situation findest du den passenden Spoon. Auf die verschiedenen Spoon-Typen und ihren gezielten Einsatz gehe ich in einem eigenen Beitrag noch ausführlicher ein.

Zum Abschluss: Meine 5 Tipps für deine erste Forelle

  1. Vermeide zu dicke Schnur: Dünne Schnur bringt mehr Wurfweite und der Köder läuft natürlicher. Zu dicke Schnur wirkt wie eine Bremse. Benutze geflochtene Schnur, denn die geflochtene Schnur dehnt sich nicht aus und so spürst du jeden Biss.
  2. Nutze keine zu schweren Köder: UL-Geräte sind filigran. Überlaste sie nicht, sonst kann die Schnur bei einem Wurf reissen.
  3. Bremse offen lassen: Stell deine Rollenbremse lieber etwas weicher ein. So kann der Fisch Schnur nehmen und deine Schnur reisst nicht beim ersten Fluchtversuch.
  4. Rute immer rechtwinklig zur Schnur halten: So wird die Zugkraft vom Fisch über die Schnur sauber in die Rute geleitet. Das federt die Schläge ab und verhindert Aussteiger.
  5. Rute beim Drill möglichst tief halten: Wenn du die Rute zu hoch nimmst, kann der Fisch springen und sich dabei leicht vom Haken befreien. Bleib lieber unten so bleibst du dran.


Ich hoffe, dieser Beitrag hilft dir beim Einstieg ins Ultralight Fischen und vielleicht hängt ja bald deine erste Forelle an der feinen Rute.
Wenn es geklappt hat, schick mir gern ein Foto von deinem Fang. Ich freue mich über jedes Feedback aus der Community. 🙌 Bis dahin viel Spass am Wasser, geniess es wenn die Bremse schreit und Petri Heil. 🐟

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